Geschichte von Ratten

Ortsname „Ratten“

In alten Urbaren (= grundherrschaftliche Steuerverzeichnisse) schreibt sich die Gegend um die obere Feistritz 1340 in der Roeten, 1343 im Roetten, 1394 in der Ratn, 1396 ym Raten, 1400 im Roten, 1403 in Roeten, 1443 in der ynneren Raten.
"Roten" bedeutete Mittelhochdeutsch roden, "rod" bedeutete Neuland. Mit der Landschafts bezeichnung "in der Roten" bezeichnete man daher das erst ab dem 12. Jhdt. neu besiedelte Gebiet an der oberen Feistritz.
Im Lauf der Jahrhunderte wandelten sich die ursprünglichen Bezeichnungen und wurde schließlich als Ortsname „Ratten“ auf das heutige Gemeindegebiet bezogen. Diese ersten Bezeichnungsformen werden im Dialekt teilweise heute noch verwendet und der Ortsname mit "Rodn" ausgesprochen.


Besiedelung

Das Gebiet an der oberen Feistritz wurde erst ab 1200 besiedelt. Feistritzfluss und Fischbacher Alpen waren über Jahrhunderte wichtige Herrschafts-, Gerichts- und Verwaltungsgrenzen.
Der herrschaftliche Amtmann und Dorfrichter hatte seinen Amtssitz im 1426 erstmals erwähnten Taczhof (Tacz = Steuer). Der Tatzhof, heute Gasthof Krainer, ist das älteste profane Gebäude in Ratten. Nach alten Erzählungen soll ein unterirdischer Gang zur Rosenkranzkapelle als Fluchtweg geführt haben.


Bewohner

Die Bewohner von Ratten waren über Jahrhunderte hinweg hauptsächlich Bauern und ein kleinerer Anteil Handwerker.
Die von 1770 (erste Aufzeichnungen) bis 1920 etwa gleichbleibende Bevölkerungszahl, rund 800 bis 900 Bewohner, erhöhte sich zu Beginn der 20er-Jahre durch Kohlebergbau, Glashütte, Holzindustrie und Eisenbahnanschluss sowie auch durch die Zuwanderung von Glasfacharbeitern aus dem Sudetengebiet (Böhmen).

Mehr zur Industriegeschichte in Ratten von 1920 bis 1960 erfahren Sie im "Museum für Geschichte" unter dem Link https://www.museum-joanneum.at/museum-fuer-geschichte/multimediale-sammlungen/landesaufnahme-ii/landesaufnahmen/weiz/industriegeschichte-in-ratten-von-1920-bis-1960

 Im Jahr 1951 zählte Ratten 1.522 Einwohner, in Folge der Bergbauschließung 1960 ging die Einwohnerzahl wieder zurück und stabilisierte sich in den letzten Jahren wieder. Volkszählung 1991: 1.320 Einwohner, 2001: 1.282 Einwohner, 2011: 1200 Einwohner.

Die erwerbsmäßigen Schwerpunkte in der Gemeinde Ratten liegen seit einigen Jahren in den Wirtschaftsbereichen Gewerbe, Tourismus, Dienstleistung und Land- und Forstwirtschaft.

Industrie in Ratten von Johann Friesenbichler

Kohlebergbau - Glashütte - Holzindustrie
Die Feistritztaler Aktiengesellschaften

Viele Details und zahlreiche Fotos zur industriellen Vergangenheit von Ratten und dem Oberen Feistritztal.

Erhältlich am Gemeindeamt Ratten und beim Autor Johann Friesenbichler.

Johann Friesenbichler

Hier kommen Sie zum Universalmuseum Joanneum/Industriegeschichte in Ratten von 1920-1960

Hier kommen Sie zur Titelseite "Industrie in Ratten", (310 KB)

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